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Freitag, 25.11.2022

Frauen, Frieden, Veränderung

Rollenbilder, Klischees, Geschlechterstereotypen, Gender Gap… Namen für diesen strukturellen Umstand gibt es viele. Bedeuten tun sie jedoch alle dasselbe: es geht um die immer noch herrschende Ungleichheit zwischen Männern und Frauen.

Weniger Geld für die gleiche Arbeit, ungleich höheres Risiko Gewalt zu erleiden, Unterdrückung, sexuelle Ausbeutung, … die Liste könnte noch lange fortgeführt werden. Um geschlechtsspezifische Unterschiede weltweit zu beseitigen, braucht es laut dem Global Gender Gap Report 2022 vom Weltwirtschaftsforum noch 132 Jahre. Die Verschärfung von Krisen erhöhe auch das Risiko, dass geschlechtsbezogene Ungleichheit weiter wachsen. Von wegen Gleichberechtigung!

In Südtirol haben im vergangenen Monat gleich mehrere Events stattgefunden, die auf diesen Umstand aufmerksam gemacht haben. Am 15. Oktober fand der zweite Südtiroiler „Frauenmarsch.donne in marcia“ statt. Über 600 Personen haben lautstark für einen Paradigmenwechsel demonstriert. Unter ihnen nicht nur Frauen, sondern auch Männer und Kinder. „Es ist ganz logisch, dass man hierher kommt“, so ein Teilnehmer, „schließlich sind wir auch Schuld“. „Es geht um das Recht der Frauen, frei wählen zu können, eine Wahl zu haben“, erklärt Teilnehmerin Rosa. Renate hingegen unterstreicht die Wichtigkeit, lautstark auf die Situation aufmerksam zu machen: „Es geht darum Rechte, die unsere Großmütter erkämpft haben, nicht zu verlieren und sie zu schützen. Sie können uns jederzeit wieder genommen werden – und leider passiert das gerade schon.“

Egal ob es um die Selbstbestimmung unserer Körper geht (siehe Abreibungsdebatte, Kleidervorschriften) oder um die gerechte Repräsentation in öffentlichen Ämtern (siehe neue italienische Regierung), der Weg ist noch ein weiter. Besonders schlimm ist aber, dass Frauen einem sehr viel höheren Risiko ausgesetzt sind, geschlechtsspezifische Gewalt zu erfahren. Bereits 2014 gaben 31,9% der Frauen in einer ASTAT-Umfrage an, bereits einmal körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt zu haben. Und seit 2014 steigt die Anzahl der Femizide von Jahr zu Jahr. Letztes trauriges Beispiel ist Alexandra Mocanu, die vor wenigen Tagen von ihrem Lebensgefährten in Bozen umgebracht wurde.

Wie kommen wir in einen Dialog, um Rollenbilder von Frau und Mann aufzubrechen? Diese Frage stellt sich auch Sigrid Seberich in ihrer poetischen Performance „Liebes.Macht“. Begleitet wird sie bei der Aufführung von wunderbarer Cello-Musik der argentinischen Musikerin Christina Chiappero, die von Sophia Best gespielt wird. Das sehr körperliche Spiel weckt Emotionen bei den Zusehenden und lässt anschließend Raum für unterschiedliche Antworten. Gebucht werden kann die Aufführung für Jugendzentren, Bibliotheken, Organisationen, Oberschulen, usw. in ganz Südtirol. Es reicht eine Mail an info@tiatro.it

Zeitgleich mit dem Frauenmarsch fand außerdem die Tagung „Sfruttamento senza confine. Ausbeutung ohne Grenzen“ in Bozen statt. Teilnehmerin Judith Hafner vom Netzwerk für Nachhaltigkeit dazu: „Ich höre hier auf dieser Tagung in welchen Wahnsinns-Konditionen und auch sexueller Ausbeutung Frauen in Marokko, auf den Philippinen, aber auch in Italien in der Landwirtschaft leben müssen.“ Silvia Grispino, Verantwortliche für ökonomische Gerechtigkeit bei Oxfam, präzisiert: „Wir begleiten zum Beispiel über 20.000 Frauen, die auf Erdbeer-Plantagen in Marokko arbeiten. Die Ausbeutung von Frauen bei der Arbeit ist ein größeres und weiter verbreitetes Problem, als wir uns das oft vorstellen – auch hier in Italien.“ Bewusstsein dafür zu schaffen sei wichtig. Oder wie eine anonyme Teilnehmerin am Frauenmarsch sagt: „Ich bin hier für alle Frauen, die es selbst nicht können!“

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